Schon seit langem fasziniert mich die fotografische Sammlung von Bernd und Hilla Becher, die scheinbar unermüdlich profane Industriebauten dokumentiert haben. Das Ehepaar ist dabei immer extrem nüchtern und neutral, aber wie ich finde nie langweilig zu Werke gegangen. Als Liebhaber der S/W‑Fotografie und alter Industriekultur im Ruhrgebiet kann ich gar nicht anders, als mich auch immer mal wieder an diesen Motiven zu versuchen. Gerade bei solchen Aufnahmen merke ich aber recht zügig, wie schwierig es ist, ohne gescheites Tilt/Shift-Objektiv ein absolut unverzerrtes Abbild zu schaffen. Vieles lässt sich ja auch mit Hilfe der EBV ausgleichen, aber an ein T/S‑Glas oder eine Fachboden-Kamera mit verstellbarer Standarte kommt man einfach nicht heran. Ebenfalls interessant ist, dass wenn man ein Bild zu 100% korrekt “shiftet”, dieses sehr schnell den Anschein erweckt nach vorne zu kippen. Ein ganz klein wenig an stürzenden Linien muss man also im Bild lassen, sonst sieht für den Betrachter irgendwie falsch aus. Ganz so einfach lassen sich unser Augen bzw. unsere Sehgewohnheiten also nicht austricksen. Kurze Brennweiten sind meiner Meinung nach ebenfalls total ungeeignet, da sich dann so “lange” Objektive wie der Schlot im ersten Bild um die Bildmitte herum verbiegen. Einen sehr guten Artikel über das Ehepaar Becher findet der geneigte Leser in der deutschen Wikipedia unter folgendem Link -> Bernd und Hilla Becher in der Wikipedia Wer in der Nähe des Landschaftsparks Duisburg-Nord wohnt oder dort im Urlaub vorbeikommt, sollte sich auf jeden Fall auch einmal die dauerhafte Installation eines Bilderfrieses mit Wassertürmen an den Außenmauern der alten Kraftzentrale ansehen.
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