Vor knapp einem Monat ist hier im Blog der Artikel “Schalom” veröffentlicht worden, welcher die Fotostrecke von einem alten jüdischen Friedhof gezeigt hat. Durch diese Exkursion bin ich auf die jüdische Kultur, deren Religion und den dahinter stehenden Alltag neugierig geworden. Was lag also näher, als dem Jüdischen Museum in Dorsten einen Besuch abzustatten.
Die dort vorhandene Ausstellung ist im Vergleich zu anderen Museen zwar sehr klein und
überschaubar, trotzdem sind die Exponate aber durchweg sehenswert und bieten dem interessierten Besucher einen guten Einblick in die jüdische Geschichte und deren Kultur.
Ein Großteil der Ausstellung befasst sich zwar erwartungsgemäß mit dem Holocaust und dessen Folgen, trotzdem hat man mit sehr viel Bedacht auch Dinge des alltäglichen Lebens in die Ausstellung gebracht. Sei es nun die wohl in jedem Haus allgegenwärtige Tora-Rolle, der dazugehörige Jad (ein Zeigestab, der dafür sorgt, dass die Tora beim Vorlesen nicht mit den bloßen Händen berührt werden muss), der Menora (siebenflammiger Kerzenleuchter) oder die Kippa (Kopfbedeckung der Männer). Die Exponate sind stets interessant und abwechslungsreich, was auch für deren Präsentation gilt. Überhaupt gilt an dieser Stelle mein Lob den Kuratoren dieser Ausstellung, denen es auf sehr schöne Art und Weise gelungen ist, dem Besucher eine ausgewogene Sammlung zu präsentieren.
Resümierend kann ich für mich zusammenfassen, dass die jüdische Religion für einen West-Europäer nur sehr schwer zu verstehen ist und scheinbar aus einer unendlichen Anzahl von Regeln und Ritualen besteht. Des weiteren scheint diese Religion — ganz im Gegensatz zu den christlichen Glaubensrichtungen — sehr viel mehr den kompletten Alltag der Menschen zu bestimmen. Ebenfalls hatte ich teilweise den Eindruck, dass diese Glaubensrichtung altmodisch und modern zugleich ist und dabei einer stetigen Veränderung und Anpassung unterworfen ist. Diese Bildungslücken meinerseits muss dann aber weiterführende Literatur füllen.
Nun ja, ein kurzer Besuch im Museum dürfte also bei weitem nicht ausreichen, um diese Kultur in ihrer Gänze verstehen zu können. Interessant war der Besuch dieser Ausstellung aber allemal und viele der Exponate haben mich nachhaltig zum Nachdenken angeregt.
Solltet Ihr also irgendwann einmal die Gelegenheit haben, so empfehle ich Euch einen Besuch im Jüdischen Museum Westfalen.
Links:
“Schalom” — Fotostrecke zum Judenbusch hier auf maicschulte.de