Happy Birthday, Norma Jean

Norma Jean
© Ed Feingersh — Waldorf Astoria — New York City in 1955

88 Jahre alt wäre Norma Jean Mor­ten­son — vielen besser bekannt als Mari­lyn Monroe — heute gewor­den und ich bin mir ziem­lich sicher, sie wäre auch heute noch ein Idol für die Men­schen. Ver­mut­lich würde sie oben­drein auch immer noch fas­zi­nie­rend gut aus­se­hen, wie sie dies Zeit ihres viel zu kurzen Lebens stets getan hat.

Gebo­ren wurde Mari­lyn am 01. Juni 1926 im beschau­li­chen Brent­wood, einem Stadt­teil von Los Ange­les, der auch heute kaum mehr als 40.000 Ein­woh­ner beher­bergt. Ihr spä­te­res Leben sollte sie aber an nahezu jeden Ort auf diesem Globus führen, von daher wird sie sich wohl oft zur Beschau­lich­keit und Ruhe ihres Hei­mat­or­tes zurück gesehnt haben …

Ver­mut­lich wäre sie auch nie­mals berühmt gewor­den, hätte im Jahr 1945 nicht ein Foto­graf Bilder von der damals noch brü­net­ten Norma Jean gemacht. Schon in den darauf fol­gen­den Mona­ten zierte ihr Ant­litz die Cover unzäh­li­ger Maga­zi­ne und ein Film­ver­trag mit dem 20 Cen­tu­ry Fox Stu­di­os wurde ihr eben­falls ange­bo­ten. Leider waren zu dieser Zeit Blon­di­nen mehr gefragt als Brü­net­te und so musste auch sie sich dem Diktat unter­wer­fen und zur pla­tin­blon­den Bomb­s­hell mutie­ren. Ihrer Attrak­ti­vi­tät hat dies aber keinen Abbruch getan und ihrer Popu­la­ri­tät in den darauf fol­gen­den Jahren war es eh mehr als zuträglich.

Das nächs­te Jahr­zehnt war geprägt von einer Viel­zahl an Filmen — natür­lich immer mit ihr in der Haupt­rol­le — in denen sie aber stets den glei­chen Ste­reo­typ, näm­lich den der las­zi­ven & naiven Blon­di­ne zum besten gab. Diese Dar­stel­lung ent­sprach aber so gar nicht ihrer wahren Per­sön­lich­keit. Viel­leicht war dies auch mit einer der Gründe dafür, warum sie in spä­te­ren Jahren eine eher “zeris­se­ne” Per­sön­lich­keit war, die als Trost nur zu gerne auf Alko­hol und Tablet­ten zurück­griff, nur um für kurze Zeit diesen ganzen Rummel rund um ihre Person ver­ges­sen bzw. ver­drän­gen zu können. Arme Norma Jean …

Die Kom­bi­na­ti­on aus Alko­hol, Tablet­ten und einer Viel­zahl uner­füll­ter Wün­sche (eine glück­li­che Ehe zu führen, Kinder zu haben, Aner­ken­nung als ernst­haf­te Schau­spie­le­rin zu bekom­men, …) haben dann wohl auch für ihren viel zu frühen Tod gesorgt.  Gestor­ben ist sie am 5. August 1962, recht kurz nach der Voll­endung ihres letz­ten Filmes “Mis­fits” (1961), mit dem sie den so lang ersehn­ten Sprung ins Fach der Cha­rak­ter-Dar­stel­ler geschafft hatte. Wer weiß, welch groß­ar­ti­ge Filme uns mit ihr in der Haupt­rol­le noch erwar­tet hätten, wären ihr doch nur ein paar Jahre mehr ver­gönnt gewesen …

Viel­leicht wäre es ihr ja ein Trost gewe­sen, wenn sie doch nur gewusst hätte, dass ihr post­hum die Ehrung und Wür­di­gung wider­fah­ren ist, um die sie ihr ganzes Leben lang so sehr gekämpft hat. Nicht immer nur auf das Bild der kur­vi­gen Blon­di­ne redu­ziert zu werden, son­dern als ernst­haf­te Cha­rak­ter-Dar­stel­le­rin und Künst­le­rin in den Erin­ne­run­gen der Leute zu blei­ben. Nun gut, sie hat es geschafft! Sie ist und bleibt eine Ikone der Pop­kul­tur, jeder Film­lieb­ha­ber kennt sie und ihre Filme und wäre ihre Person nicht untrenn­bar mit der Rocka­bil­ly-Kultur ver­bun­den, so würde ich diesen Arti­kel ver­mut­lich gar nicht schreiben ;-)

Ihre letzte Ruhe fand sie übri­gens auf dem Vil­la­ge Memo­ri­al Park Ceme­tery in Los Ange­les, wel­cher ganz in der Nähe ihrer ehe­ma­li­gen Hei­mat­stadt Brent­wood liegt.

Happy Bir­th­day und mach’s gut Norma Jean!

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