Momentan üben mittelalterliche Bauwerke eine unwiderstehliche Faszination auf mich aus. Von daher ist es auch nur wenig verwunderlich, dass auf den letzten Artikel — der sich mit der Feste Raesfeld befasst hat — nun ein weiterer Schloss-Artikel folgt.
Bei dieser Anlage handelt es sich um ein wirklich imposantes Wasserschloss, welches im gleichnamigen Dorf bei Dorsten steht. Bereits in Urkunden aus dem 12. Jahrhundert wird dieses Schloss erwähnt, auch wenn damals noch eher von einem“wehrhaften Gut” die Rede gewesen ist. Im 14. Jahrhundert zur Turmhügelburg ausgebaut, wurde die Anlage über die folgenden Jahrhunderte immer mal wieder erweitert, bis das Schloss dann um 1670 seine heutige Form erhielt.
Der Barockstil dominierte fortan das äußere Erscheinungsbild des Schlosses und der daran angeschlossenen Gebäude. Feuer, Baumängel, Kriege und Erweiterungen sorgten aber auch in den darauffolgenden Jahrhunderten stets dafür, dass sich das äußere Erscheinungsbild bis heute immer mal wieder verändert hat.
Heute wird die Schlossanlage auf ganz vielfältige Weise genutzt. Neben einem Restaurant- und Hotel-Betrieb, beherbergt das Hauptgebäude ein umfangreiches und interessant gestaltetes Museum, welches Devotionalien aus mehr als 300 Jahren für seine Besucher bereithält. Darüber hinaus befindet sich im Dachgeschoss des Haupthauses das vom Heimatverein Lembeck betriebene Heimatmuseum, dessen Besuch ebenfalls nur zu empfehlen ist.
Bei schönem Wetter sollte man es auf gar keinen Fall versäumen, einen ausgedehnten Spaziergang durch die weitläufige Parkanlage zu machen, welche das Schloss umgibt. Hervorzuheben sei hier die seit den 1960er Jahren betriebene Rhododendronzucht, die dafür sorgt, dass sich der Park in der Zeit von Mai bis Mitte Juni in ein unbeschreibliches Blütenmeer verwandelt.
Langer Rede, kurzer Sinn: Ein Besuch dieser Schlossanlage lohnt sich auf jeden Fall und mit den gezahlten Eintrittsgeldern trägt man zusätzlich noch zum Erhalt der Schlossanlage bei ;-)