Kurz belichtet: “Neue Klasse“

Anfang der 1960er Jahre begann die Firma BMW damit, ver­schie­de­ne neue Mit­tel­klas­se-Bau­rei­hen zu eta­blie­ren. Diese sollte die nach dem Zwei­ten Welt­krieg immer noch vor­han­de­ne Lücke zwi­schen der Isetta und dem Barock­engel (BMW 3200) schlie­ßen. Teil dieser „Neuen Klasse“ waren zum Bei­spiel die Stu­fen­heck­li­mou­si­nen BWM 1500, BMW 1800 und BMW 2000, die für die dama­li­ge Zeit mit sehr fort­schritt­li­cher Tech­nik daher­ka­men. Es gab Schei­ben­brem­sen an allen Rädern, Ein­zel­rad­auf­hän­gung, 5‑Gang-Getrie­be, Ein­spritz­mo­to­ren mit recht viel Leis­tung und nicht zuletzt ein moder­nes und gewag­tes Design, auf Wunsch lackiert in dem damals sehr unge­wohn­ten Farb­ton Silber.

Es gehör­ten aber auch Coupés zu der neuen Klasse, dar­un­ter das Coupé BMW 2000 CS, wel­ches bis heute zu den schöns­ten Fahr­zeu­gen gehö­ren dürfte, die jemals die Werks­hal­len der Bay­ri­schen Moto­ren­wer­ke in Mün­chen ver­las­sen haben.

Vor­ge­stellt im Juni 1965 und erst­ma­lig im Novem­ber des glei­chen Jahres erschie­nen, wusste dieses Fahr­zeug — mit seiner von Wil­helm Hof­meis­ter ent­wor­fe­nen Karos­se­rie — über die Jahre knapp 14.000 Käufer zu über­zeu­gen. Der Motor, wel­cher von zwei Solex-Flach­strom­ver­ga­sern beatmet wurde, leis­te­te beacht­li­che 120 PS und beschleu­nig­te das schnit­ti­ge Coupé auf maxi­mal 185 km/h. Dies war nicht zuletzt der rela­tiv leich­ten Karos­se­rie zu ver­dan­ken, die trotz aller Design­ele­men­te und guter Aus­stat­tung, kaum mehr als 1200 Kilo­gramm Leer­ge­wicht auf die Waage brach­te. Den Sprint auf 100 km/h absol­vier­te der BMW 2000 CS in 10,5 Sekun­den und war damit förm­lich gemacht für die Über­hol­spur auf der Autobahn.

Die gerin­ge Stück­zahl an gefer­tig­ten Coupés dürfte aber auch mit einer der Haupt­grün­de sein, warum dieses Fahr­zeug heute nahezu kom­plett aus dem Stra­ßen­bild ver­schwun­den ist und nur noch ver­ein­zelt auf Messen oder Old­ti­mer-Tref­fen zu sehen ist. Vom BMW 1800 wurden in einem ähn­li­chen Zeit­raum zum Bei­spiel mehr als 145.000 Stück gefer­tigt, also rund zehn Mal mehr als vom 2000er Coupé. Rost­vor­sor­ge war Mitte der 1960er auch noch kein wirk­lich großes Thema und ein wei­te­rer Teil dürfte durch Unfäl­le und Expor­te von den deut­schen Stra­ßen ver­schwun­den sein. Sehr schade, wird das Fahr­zeug durch diese Umstän­de doch zu einem regel­rech­ten Exoten, dessen man in freier Wild­bahn kaum hab­haft werden kann.

Umso größer war meine Freude, als ich vor län­ge­rer Zeit genau solch ein Expo­nat vor die Kamera bekom­men konnte. Top gepflegt, arran­giert in anspre­chen­der Umge­bung und noch dazu in meiner Lieb­lings­far­be Weiß, welche ein­fach extrem gut zu diesen klas­si­schen Fahr­zeu­gen passt.  Und da ich ja bekann­ter­ma­ßen mein Bild­ma­te­ri­al nur zu gerne mit Euch teile, prä­sen­tie­re ich Euch heute eine kleine Foto­stre­cke über das BMW 2000 CS Coupé ;-)

Bis bald, euer Maic.

2 Kommentare

  1. Zwei­fel­los eines der schöns­ten Fahr­zeu­ge, die BMW in den 1960/70er Jahren gebaut hat und eins der schöns­ten Coupés der dama­li­gen Zeit über­haupt. Optisch wahr­schein­lich noch ästhe­ti­scher als die spä­te­ren E9-Coupés wie der 2800 CS. Wirk­lich schade, dass solche Fahr­zeu­ge völlig aus dem Stra­ßen­bild ver­schwun­den sind und sich heute kaum noch jemand daran erin­nert, was für Pracht­stü­cke zur dama­li­gen Zeit über deut­sche Stra­ßen fuhren .…

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