“Ein Traum in Blau“

Diese Geschich­te aus meinem Leben als Foto­graf, hat mit dem Schlüs­sel zu einem ganz beson­de­ren Fahr­zeug, ganz viel Ver­trau­en und den Nach­tei­len kör­per­li­cher Größe zu tun. Doch ich will der Erzäh­lung nicht vor­grei­fen und lieber ganz am Anfang beginnen.

Ende Januar 2017, kurz vor 10 Uhr. Ich betre­te das Büro von Moven­di in der Clas­sic Remise Düs­sel­dorf um mir dort einen Satz ganz beson­de­rer Schlüs­sel abzu­ho­len. Genau­er gesagt: die Zünd­schlüs­sel für einen Bug­at­ti EB 110. Genau! Dem Traum­wa­gen der ´90er Jahre schlecht­hin und ich kann mein Glück zwi­schen­durch kaum fassen. Letz­te­res Gefühl hält aber nur recht kurz an, denn keine 10 Minu­ten später stehe ich wie ein Depp vor diesem feuch­ten Traum in Blau und schaf­fe es schlicht­weg nicht auch nur eine der beiden Scher­en­tü­ren zu öffnen. Klingt jetzt blöd, war aber ganz genau so. Wer kommt auch schon auf die Idee, dass die Tür­grif­fe an einer Posi­ti­on und Höhe ange­bracht sind, dass letz­te­re sich eher zum Öffnen mit dem großen Zeh eignen.

Egal! Diese Anfangs­schwie­rig­kei­ten soll­ten gleich im Anschluss von einem ande­ren Pro­blem über­schat­tet werden: ich bin mit meinem fast zwei Metern Kör­per­grö­ße schlicht­weg zu groß für dieses Auto­mo­bil, wel­ches im Jahr 1991 von Mar­cel­lo Gan­di­ni mit geschick­ter Hand für Bug­at­ti ent­wor­fen wurde. Ita­lie­ner sind in aller Regel halt klei­ner als der gemei­ne Nord­mann.  Klingt viel­leicht böse, ist aber so und was gut fürs Design ist, muss nicht gleich­zei­tig auch gut für mich sein. Zum Glück konn­ten mich diese Anfangs­schwie­rig­kei­ten aber nicht im Gerings­ten auf­hal­ten und keine Vier­tel­stun­de später stand dieses auto­mo­bi­le Klein­od in der Event­hal­le der Clas­sic Remise.

Nun war es soweit. Stunde der Wahr­heit. Wie ein Jäger pirsch­te ich um diese blech­ge­wor­de­ne Sünde und ver­such­te mir zu über­le­gen, aus wel­chem Winkel ich dieses 450 kW-Mons­ter am besten ablich­te. Irgend­wann legte sich aber die anfäng­li­che Ehr­furcht und die Spiele konn­ten begin­nen. Ein Foto nach dem ande­ren wan­der­te in den nächs­ten Stun­den auf die Spei­cher­kar­te der Kamera und da es kein zeit­li­ches Limit gab, war die Aus­beu­te letzt­end­lich sehr umfangreich.

Viel­leicht etwas zu umfang­reich! Denn als noch am glei­chen Abend Giga­byte für Giga­byte an Foto­gra­fien auf den hei­mi­schen Rech­ner spru­del­ten, musste ich mit Erschre­cken fest­stel­len, dass die Pferde wohl doch etwas mit mir durch­ge­gan­gen sind. Fotos ohne Ende und eines inter­es­san­ter als das Nächs­te. Nun gilt „Feig­heit vor dem Feind“ ja bekannt­lich nicht als Aus­re­de und so hatte ich dann irgend­wann doch eine kleine, aber feine Foto­stre­cke zusam­men­ge­baut, welche ich auch ohne schlech­tes Gewis­sen einer brei­te­ren Öffent­lich­keit prä­sen­tie­ren kann. Ihr ahnt es bestimmt schon; die „brei­te­re Öffent­lich­keit“ seid Ihr, die Leser dieses Blogs ;-)

Zu den tech­ni­schen Details dieses Fahr­zeugs möchte ich an dieser Stelle jedoch gar nicht so viel erzäh­len. Das kann dieser sehr infor­ma­ti­ve Wiki­pe­dia-Arti­kel um Längen besser und zudem war mir heute viel eher nach dem Erzäh­len einer etwas per­sön­li­che­ren Geschichte :-)

Ich hoffe, dass ich Euch damit nicht gelang­weilt habe und wün­sche Euch an dieser Stelle noch ganz viel Spaß mit der aktu­el­len Fotostrecke.

Euer Maic.

Wei­te­re Ansich­ten des Bug­at­ti EB 110:

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