Schloss Moyland

Schloss Moy­land — gele­gen im wun­der­schö­nen Kreis Kleve — ist eines der wich­tigs­ten neu­go­ti­schen Bau­wer­ke in der Land­schaft zwi­schen dem Ruhr­ge­biet und den Nie­der­lan­den und aus dem nie­der­län­di­schen leitet sich letzt­end­lich auch der Name ab, denn “Moi­land” bedeu­tet dort nicht viel weni­ger als “Schö­nes Land”

(mooi = schön, hübsch oder präch­tig / het land = das Land).

Eine erste urkund­li­che Erwäh­nung lässt sich auf das Jahr 1307 datie­ren, damals bestand Schloss Moy­land aber nur aus einem mit Gräben und Wällen befes­tig­ten Hof und erst in den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten wurde aus dem ehe­ma­li­gen Gehöft das heu­ti­ge Schloss.

In der Mitte des 14. Jahr­hun­derts wurde die Anlage zu einem goti­schen Kas­tell mit dem damals übli­chen qua­dra­ti­schen Grund­riss umge­stal­tet. Neben drei Eck­tür­men wurde damals auch ein vier­ter Rund­turm errich­tet — der soge­nann­te Berg­fried — wel­cher den Bewoh­nern schon damals so manche Annehm­lich­keit bot. Unter ande­rem Kamine, Abort­ni­schen und einen Brun­nen. Die ver­bin­den­den Burg­mau­ern waren mit Wehr­gän­gen versehen.

In den fol­gen­den Jahr­hun­der­ten wurde das Schloss immer mal wieder erwei­tert oder umge­stal­tet und selbst den zwei­ten Welt­krieg hatte es nahezu unbe­scha­det über­stan­den, da sich in der nähe­ren Umge­bung keine kriegs­wich­ti­gen Anla­gen befan­den. Nach dem Ein­marsch der Alli­ier­ten im Febru­ar 1945, diente es dem Feld­mar­schall Mont­go­me­ry und dessen Stab als Quar­tier. Win­s­ton Chur­chill soll sich zu dieser Zeit auch auf Moy­land auf­ge­hal­ten haben.

Leider wurde das Schloss durch Raub & Van­da­lis­mus — verübt durch die abrü­cken­den kana­di­schen Sol­da­ten — schwer beschä­digt und die wert­vol­le Innen­aus­stat­tung ging nahezu kom­plett ver­lo­ren. Der dama­li­ge Schloss­herr war Gustav Adolf Steen­gracht von Moy­land, seines Zei­chens Rib­ben­trops Staats­se­kre­tär,  wurde wäh­rend der Nür­ber­ger Pro­zes­se eben­falls als Kriegs­ver­bre­cher verurteilt.

Anfäng­li­che Repa­ra­tur­ar­bei­ten zu Beginn der 1950er Jahre wurden durch einen ver­hee­ren­den Brand im Jahr 1956 voll­stän­dig zunich­te gemacht und das Schloss war somit dem Ver­fall preis gege­ben. Erst 1987 began­nen zag­haf­te Sanie­rungs- und Ent­schutt­ungs­ar­bei­ten, die zumin­dest den kom­plet­te Ver­fall der Burg ver­hin­dern sollten.

In den Jahren 1990 bis 1997 wurde das Schloss dann kom­plett saniert, restau­riert und eben­falls mit einem neuen Innen­aus­bau ver­se­hen. Dieser rich­tet sich aber eher an moder­nen Gege­ben­hei­ten aus, da die neuen Räum­lich­kei­ten musea­len Zwe­cken zuge­führt wurden. Einer der Gründe dafür, ist ganz sicher der nahezu kom­plet­te Ver­lust des his­to­ri­schen Innen­aus­baus in den Kriegs­wir­ren des Zwei­ten Weltkriegs.

Bis zum heu­ti­gen Tage bietet das Schloss den Kunst­samm­lun­gen der Gebrü­der Grin­ten eine Zuhau­se, welche von diesen in über 50 Jahren zusam­men­ge­tra­gen worden sind. Eben­falls auf dem Schloss­ge­län­de behei­ma­tet ist das Joseph Beuys Archiv, zuge­hö­rig zur Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf, wel­ches dort über 200.000 Archi­va­li­en aus dem Leben des Künst­lers aufbewahrt.

Nicht uner­wähnt blei­ben dürfen die park­ähn­lich und mit ganz viel Liebe ange­leg­ten Gärten und Anla­gen rund um Schloss Moy­land. Der Skulp­tu­ren­gar­ten, die weit­läu­fi­gen Wie­sen­flä­chen und die zahl­rei­chen Blu­men­bee­te stel­len nicht nur die grüne Lunge des Schlos­ses dar, son­dern bieten auch jede Menge Gele­gen­heit für Zer­streu­ung und um Ruhe vor dem Alltag zu finden.

Die ein oder andere Impres­si­on von Schloss Moy­land findet sich nun auch in diesem Arti­kel wieder ;-)

Die offi­zi­el­le Home­page von Schloss Moy­land findet man im Web unter fol­gen­dem Link: http://www.moyland.de/

am_burggraben
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schloss_moyland_anno_1926
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zartrosa
Schloss Moyland

4 Kommentare

  1. @Alexander: Mit dem face­book-Button kann man zumin­dest den ganzen Arti­kel teilen. Die Geschich­te mit dem “Gefällt mir”-Button steht recht­lich in DE doch auf sehr wacke­li­gen Beinen und gerade als Sei­ten­be­trei­ber ver­zich­te ich von daher nur zu gerne darauf.

    Ich hoffe, Du hat­test trotz­dem Deinen Spaß auf http://www.maicschulte.de ;-)

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